Änderungen der MWST-Sätze 2024 in der Schweiz

Was Unternehmen wissen müssen

Die Schweizerische Eidgenossenschaft plant zum 1. Januar 2024 eine Anpassung der Mehrwertsteuersätze. Diese Änderung wird für Unternehmen in der Schweiz bedeutende Auswirkungen haben und erfordert eine rechtzeitige Vorbereitung, um den Übergang reibungslos zu gestalten.

Geplante Änderungen der Mehrwertsteuer-Sätze

Laut der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) sind folgende Änderungen bei den MwSt.-Sätzen ab dem 1. Januar 2024 vorgesehen:

Satz

Normalsatz

Reduzierter Satz

Sondersatz für Beherbergung

Bis 31. Dezember 2023

7.7 %

2.5 %

3.7 %

Neu ab 1. Januar 2024

8.1 %

2.6 %

3.8 %

Vorbereitung auf die Änderungen

Um die Änderungen der MwSt.-Sätze erfolgreich umzusetzen, sollten Unternehmen rechtzeitig mit der Planung beginnen.

Die Mehrwertsteuercodes müssen vor dem Inkrafttreten der neuen Sätze in Microsoft Dynamics 365 Finance aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass die korrekten Steuersätze angewendet werden und die Einhaltung der steuerlichen Vorschriften gewährleistet ist. Die Steuersatzerhöhung sollte bei den Mehrwertsteuer-Codewerten korrekt hinterlegt sein. Damit können auch periodenübergreifende Leistungen im Sinne der Steuerbehörde korrekt und nachvollziehbar abgerechnet werden. 

Die %-Werte der Mehrwertsteuercodes
Die verschiedenen Mehrwertsteuersätze nach Periode

Periodenübergreifende Leistungen

In einigen Branchen werden Dienstleistungen häufig über längere Zeiträume erbracht, die das Jahresende überschreiten. Beispielsweise Jahresverträge wie Wartungsverträge, Telekommunikationsverträge, Abonnements für Zeitschriften und Zeitungen, aber auch periodenübergreifende Leistungen wie Mieten. Wenn solche Verträge abgeschlossen werden, müssen die Rechnungen das Entgelt für den Zeitraum vor und nach dem 1. Januar 2024 aufteilen und die entsprechenden Steuersätze angeben. Andernfalls müsste der Steuerpflichtige die gesamte Leistung zum höheren Steuersatz abrechnen.

In der Mehrwertsteuer-Abrechnung über das 3. Quartal, bzw. den Monat Juli 2023 kann erstmals zu den neuen Steuersätzen deklariert werden. 

Unter Steuer -> Einstellungen -> Hauptbuchparameter in der Rubrik Mehrwertsteuer muss der Typ des Berechnungsdatums angepasst werden. Hier wählen wir das Dokumentdatum. Standardmäßig ist das Lieferdatum – sprich gemäss Produktzugängen/Lieferscheinen – hinterlegt.

Beim Erstellen einer Buchung wird automatisch das heutige Datum als Buchungsdatum eingetragen. Je nach ausgewähltem Erfolgskonto werden die Mehrwertsteuerangaben entsprechend übernommen. Bis zum 31.12.2023 werden somit für die Normalsteuer die hinterlegten 7.7%, und ab dem 01.01.2024 die 8.1% abgerechnet.

Rechnungen, die dieses Jahr gebucht werden, aber 8.1% MWST ausweisen (z.B. Miete des Folgejahres), verlangen nun einen Eintrag in das Dokumentdatum mit 01.01.2024. Durch die Parametereinstellungen werden nun über das Dokumentdatum die 8.1% MwSt. berechnet, aber in das Jahr 2023 gebucht. 

Berechnungsdatum der MWST

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